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    Ratgeber

    Ist mein Haus in Gefahr?

    Wissen Sie, ob Ihr Haus in einem Hochwasser-Gebiet steht? Hier erfahren Sie, wo Sie sich informieren können.

    Hochwasserkarten

    Mit Wirkung vom 1. März 2010 wurde das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) novelliert. Herzstück der Neuregelung ist die Forderung nach Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für Risikogewässer. Diese Karten stehen jetzt zur Verfügung und sind über die Internetportale der jeweiligen Landkreise, Städte und Gemeinden zu finden. Auch in den Rathäusern und Gemeindehäusern können die Hochwasserkarten eingesehen werden. Zum besseren Verständnis haben wir einige Erläuterungen zusammengestellt.

    Warum gibt es diese Karten?

    Mithilfe der Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten wird deutlich, wo in einer Region oder Stadt konkret Gefahren und Risiken lauern. Davon ausgehend lässt sich die individuelle Gefahrenlage bewerten. Die Karten sind darüber hinaus Grundlage der Hochwasser-Risikomanagement-Planung. Diese muss jede potenziell von Hochwasser betroffene Region in der EU bis 2015 erstellen.

    Hochwasserszenarien

    Beide Kartentypen wurden jeweils für drei verschiedene Hochwasserszenarien erarbeitet.

    Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit oder Extremereignisse
    Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit
    Hochwasser mit hoher Wahrscheinlichkeit

    Hochwassergefahren- und risikokarten

    Hochwassergefahrenkarten zeigen für die genannten Szenarien die Ausdehnung der Überflutungsflächen, die berechneten Wassertiefen sowie die Fließgeschwindigkeiten.

    Hochwasserrisikokarten stellen dar, welche Einwohner, Industrieanlagen, Natur-, Sach- und Kulturgüter von der Überflutung betroffenen sind.

    Länderübergreifendes Hochwasserportal

    Unter www.hochwasserzentralen.de ist das länderübergreifende Hochwasserprotal für Deutschland zu finden. Die Hochwasserzentralen der Bundesländer informieren dort über den aktuellen Wasserstand von hochwasserführenden Flüssen. Außerdem entwickeln sie Prognosen, wie sich ein Hochwasser entwickelt und geben entsprechende Warnungen aus. Aktuelle Pegelstände zeigt auch das gewässerkundliche Informationssystem der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV).

    Kompass Naturgefahren

    Mieter, Hausbesitzer und Unternehmer können sich auf der Internetseite kompass-naturgefahren.de darüber informieren, wie stark ihr Gebäude durch Hochwasser gefährdet ist. Darüber hinaus erfahren die Nutzer von Kompass Naturgefahren, welches Risiko für weitere Naturgefahren wie Starkregen, Sturm, Blitzschlag und Erdbeben besteht. Der Kompass Naturgefahren soll das Bewusstsein der Menschen für die Risiken von Naturereignissen schärfen und zur Eigenvorsorge auffordern. Diesen Service gibt es derzeit für Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin.Das Portal wurde vom GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.) erstellt.

    Immo Risk

    Das Online-Tool „ImmoRisk” des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung verspricht Immobilieneigentümern die Möglichkeit, Risiken von Extremwetter für den Standort ihrer Immobilie zu ermitteln. Das Instrument soll in Zukunft bundesweit geodatenbasiert eine Risikoabschätzung ermöglichen.

    Hochwasserpass

    Mit dem Hochwasserpass können sich Hausbesitzer in ganz Deutschland ein Bild über ihr individuelles Überschwemmungsrisiko machen. Initiator ist das Hochwasser Kompetenz Zentrum e.V. Beim Hochwasserpass wird der Ist-Zustand des Hauses bewertet, Risiken werden aufgezeigt und Maßnahmen zum Schutz initiiert. Dadurch können Schäden an Gebäuden und Grundstücken verringert oder vermieden werden. Weitere Informationen und sachkundige Hilfe unter www.hochwasser-pass.de.

    Was Sie bei einem Neubau in einem Risikogebiet alles berücksichtigen müssen, erfahren Sie hier. Sollte Ihr Haus in einem Risikogebiet liegen, sollten Sie eine private Hochwasserausrüstung zulegen und einen Plan für den Notfall entwerfen.